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Sommer in den Haßbergen

„Die Ehe hat Zukunft!“

Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann feiert Gottesdienst mit Ehepaaren, die 2020 oder 2021 ihr goldenes, diamantenes oder eisernes Ehejubiläum feiern – „Ehejubiläum ist sichtbarer Katalysator der Liebe Gottes zu uns“ – Einzelsegen mit Abstand – Begegnung auf dem Kiliansplatz entfällt

Würzburg (POW) Mit rund 110 Ehepaaren aus dem ganzen Bistum hat Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann am Mittwochvormittag, 23. Juni, einen Pontifikalgottesdienst für Ehejubilare gefeiert, die in den Jahren 2020 und 2021 auf 50, 60 oder 65 gemeinsame Jahre zurückblicken. „Ich danke Ihnen allen für Ihr Zeugnis“, sagte Bischof Hofmann zu den Gläubigen, die den Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom unter den aktuellen Corona-Beschränkungen feierten. „Sie zeigen deutlich, dass die Ehe kein Auslaufmodell unserer Gesellschaft, sondern im Gegenteil Grundlage eines prosperierenden Gemeinwohls ist. Ehe hat Zukunft!“ Im vergangenen Jahr mussten die Gottesdienste für die Ehejubilare aufgrund der Coronapandemie entfallen. Deshalb werden in diesem Jahr insgesamt 18 Gottesdienste für Ehejubilare gefeiert, die in den Jahren 2020 und 2021 ihr silbernes beziehungsweise goldenes, diamantenes oder eisernes Ehejubiläum begehen. Trotz der Coronakrise seien die Menschen in der Kirche beheimatet und erführen Gottes Liebe, erklärte Bischof Hofmann.

Auch wenn bei der Hochzeit der „Himmel voller Geigen“ gehangen habe, so hätten die Herausforderungen des Alltags, die Krisen in der Gesellschaft und in der Kirche wie im persönlichen Leben ihre Spuren hinterlassen, sagte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Doch je mehr die Ehe in Frage gestellt werde und allzu oft auch scheitere, umso mehr seien die Ehepaare gefragt, die eine geglückte Liebes- und Lebensbeziehung vorleben. „Gerade deshalb ist Ihr heutiges Kommen von besonderer Bedeutung.“ Das Ehepaar, das durch die Gemeinschaft mit seinen Kindern eine Familie wird, lebe eine christliche Berufung, die zu einem „eindringlichen und beglückenden Zeichen der Liebe Gottes zu uns“ werde, betonte der Bischof.

Nicht zufällig wirke Jesus sein erstes öffentliches Wunder auf der Hochzeitsfeier zu Kana, und nicht zufällig vollende sich die christliche Hoffnung auf den Himmel im Bild des himmlischen Hochzeitsmahls. Das Wunder der Verwandlung von Wasser in Wein geschehe unspektakulär und werde von der Hochzeitsgesellschaft nicht wahrgenommen – wohl aber von den Dienern. „Für mich wird dieses Wunder auf der Hochzeit zu Kana auch zu einer grundlegenden Regel der Liebesbeziehung zwischen Gott und uns und untereinander. Christus fordert uns auf, unsere Lebenskrüge mit unserem guten Wollen, der Offenheit für Gottes Willen, mit der Bereitschaft zur Mitarbeit zu füllen“, sagte Bischof Hofmann. Die Liebe könne fruchtbar werden, wenn sie mit Christus verbunden bleibe.

Kaum ein Wort werde so oft ausgesprochen und besungen wie das Wort Liebe, kein Begriff sei zugleich so abgenutzt und missbraucht worden, fuhr der Bischof fort. Papst Benedikt XVI. spreche in seinen Enzykliken von vielen Arten der Liebe: der Vaterlandsliebe, der Liebe zum Beruf und unter Freunden, der Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern, Geschwistern und Verwandten, der Liebe zum Nächsten und zu Gott. „In dieser ganzen Bedeutungsvielfalt erscheint aber doch die Liebe zwischen Mann und Frau, in der Leib und Seele untrennbar zusammenspielen und dem Menschen eine Verheißung des Glücks aufgeht, die unwiderstehlich scheint, als der Urtypus von Liebe schlechthin, neben dem auf den ersten Blick alle anderen Arten von Liebe verblassen“, zitierte Bischof Hofmann. Wirkliche Liebe wolle das Gute für den geliebten Menschen, sie werde zum Verzicht und sei bereit zum Opfer. Bischof Hofmann erzählte von einem Ehepaar, dass sich als Zeichen seiner Verbundenheit und Liebe seit seiner Heirat jeden Tag gegenseitig ein Kreuz auf die Stirn zeichne.

Die Erfahrung der echten Liebe führe zu Gott. „Ihr Ehejubiläum ist sozusagen der für uns sichtbare Katalysator der Liebe Gottes zu uns“, sagte der Bischof zu den im Kiliansdom versammelten Ehepaaren. „Von daher ist auch die sakramentale Ehe in das große Liebeswerben Gottes um die Menschheit eingebunden und wird im heutigen Tag in Ihrem auf Dauer und Ausschließlichkeit angelegten Liebeszeugnis für uns alle zu einem Bekenntnis an die Liebe Gottes“, schloss Bischof Hofmann.

Der Festgottesdienst war der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche vorgeschaltet. Diese steht unter dem Satz aus dem Epheserbrief: „Wir aber wollen, von der Liebe geleitet, die Wahrheit bezeugen und in allem auf ihn hin wachsen. Er, Christus, ist das Haupt.“ Gemeinsam erneuerten die Jubelpaare im Dom ihr Eheversprechen. Nach dem Gottesdienst ließen sich die Ehepartner von Bischof Hofmann und weiteren Priestern mit Abstand segnen. Die traditionelle Begegnung auf dem Kiliansplatz im Anschluss an den Gottesdienst musste aufgrund der Coronapandemie entfallen.