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Sommer in den Haßbergen

Hochfest Mariä Himmelfahrt

Bibel TV überträgt live Gottesdienst aus dem Würzburger Kiliansdom – Traditioneller katholischer Feiertag fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag

Würzburg (POW) Das Hochfest Mariä Himmelfahrt wird in diesem Jahr am Sontag, 15. August, gefeiert. Der traditionelle katholische Feiertag wird sonst nur in den rund 1700 überwiegend katholischen Gemeinden Bayerns begangen. In Unterfranken sind nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik 268 von insgesamt 308 Gemeinden überwiegend katholisch. Domdekan Dr. Jürgen Vorndran feiert an diesem Tag um 10 Uhr eine heilige Messe zum Hochfest Mariä Himmelfahrt im Würzburger Kiliansdom. Die Feier wird live auf dem Fernsehsender Bibel TV übertragen. Der Fernsehsender Bibel TV ist auch über Satellit zu empfangen, Informationen unter https://www.bibeltv.de/empfang. TV Mainfranken überträgt den Gottesdienst um 10 Uhr über Kabel, Smart TV und Internet. Weitere Informationen unter www.tvmainfranken.de. Die Feier wird auch auf der Homepage des Bistums Würzburg gestreamt.

Hinter „Mariä Himmelfahrt“ verbirgt sich theologisch korrekt gesprochen das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel: Maria ist mit Leib und Seele als ganzer Mensch in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen worden. Diesen Glaubenssatz erhob Papst Pius XII. nach Befragung aller Bischöfe am Allerheiligenfest 1950 zum Dogma.

Traditionell mit dem Hochfest verbunden ist der Brauch der Kräuterweihe. Sieben oder neun bis 77 Kräuter sind es, die traditionell in den Weih- oder Würzbüschel, Marienwisch, Würzwisch oder Sangen genannten Sträußen zu finden sind. Darunter Johanniskraut, Kamille, Minze, Wermut, Wohlmut, Majoran, Holunder, Beifuß, Schafgarbe, Basilikum und Sonnwendkraut. Dazwischen sind mitunter auch eine Königskerze, eine Rose oder Getreideähren vertreten. Die Kräuterbüschel sollen nach Volksglauben vor Unwettern oder Krankheiten schützen, indem sie auf dem Dachboden aufgehängt, im Herd verbrannt oder dem Essen oder Viehfutter beigemischt werden. In manchen Gegenden werden die Pflanzen und Kräuter, die am Mariä-Himmelfahrts-Tag in den Kirchen geweiht werden, auch Kindern und Jungvermählten ins Bett oder Toten in den Sarg gelegt. Das Marienfest war einst auch der Tag der Apotheker und Drogisten, der Gärtner und Blumenhändler, der Gewürzkrämer und Parfümeure.

Der Brauch der Kräuterweihe geht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Schon die Ägypter, Griechen, Römer und die germanischen Völker kannten die Heilkraft bestimmter Pflanzen. Im Mittelalter wurde der Brauch christianisiert, indem die Wirkung der Gewächse auf Gott und die Fürsprache Marias zurückgeführt wurde. Die frühesten Belege stammen aus dem 10. Jahrhundert. Die christliche Legende, die der Kräuterweihe zu Grunde liegt, dreht sich um die Himmelfahrt Marias: Als die Apostel nach drei Tagen das Grab der Muttergottes öffneten, fanden sie statt des Leichnams duftende Blumen und Kräuter darin.

Zu Mariä Himmelfahrt beginnt der „Frauendreißiger“, der bis zum Fest Mariä Geburt am 8. September beziehungsweise bis Mariä Schmerzen am 15. September gezählt wird. In dieser Zeit sind die hiesigen Kräuter voll ausgereift. Die teils darin vorhandenen Gifte sollen ihre Schärfe verloren haben. Auch dieses christliche Brauchtum lässt sich auf das Fasten der Germanen vor den Erntefesten zurückführen.