Aus dem ganzen Dekanat Haßberge trafen sich 36 Seniorinnen und Senioren in Breitbrunn. Auch wenn einige den Kreuzweg schon kannten, so war die Führung durch Gertrud Bühl doch ein besonders Erlebnis. Als ehemalige Bürgermeisterin des Ortes war sie nicht nur die Initiatorin des Kreuzwegs, sondern konnte durch den engen Kontakt mit der Schweinfurter Künstlerin Steff Bauer, die die Stationen von 2009 bis 2011 schuf, zahlreiche interessante Informationen aus erster Hand geben.
Seien es die besonderen Standorte der einzelnen Stationen, die Handhaltung oder die Blickrichtung der dargestellten Figuren oder die Bepflanzung des Umfeldes; nichts davon ist Zufall und ohne Bedeutung. Die Künstlerin konnte ihre Ideen in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Breitbrunn verwirklichen und so ein beeindruckendes Kunstwerk schaffen. Ihre Absicht, die Menschen anzurühren und in das Geschehen einzubeziehen gelang ihr hervorragend.
Gertrud Bühl konnte aber nicht nur die künstlerische Ausführung erklären. Es gelang ihr vor allem, die Gedanken bei der Gestaltung und damit die Aussage der Stationen zu erläutern. Besonders aus religiöser Sicht weichen einige der Werke schließlich von der gewohnten Darstellung von Kreuzwegstationen ab und erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Doch gerade die nähere Betrachtung ermöglichte den Besuchern sowohl neues Verständnis für die Geschehnisse von vor über 2000 Jahren, als auch Bezüge zu ihrem eigenen, heutigen Leben zu finden.
Diese wurden von Gertrud Bühl an jeder Station als passende Fürbitten vorgetragen und mit einem kurzen Gebet abgeschlossen. Der rund einen Kilometer lange Weg endete an der Marienkapelle, die ebenso wie die Kreuzwegstationen aus heimischem Sandstein besteht.
Für einige Seniorinnen, die nicht so gut zu Fuß waren, bot Rudi Reinhart an, sie in der neu angeschafften Rikscha zu fahren. Das Angebot wurde gerne angenommen. Zum Abschluss dieses Besinnungstages trafen sich die Seniorinnen und Senioren anschließend im Gemeindezentrum Breitbrunn.