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Sommer in den Haßbergen
– oder: „ein schöner Tag ward uns beschert...“

Tag der Ehejubilare

Mit Post vom 15. April 2018, unterschrieben von Weihbischof Boom, wurden wir vom Diözesanbüro Haßberge darüber informiert und dazu eingeladen, dass am Donnerstag, dem 05.Juli 2018, um 15.00 Uhr im Dom zu Würzburg ein feierlicher Gottesdienst stattfindet „Für alle Ehepaare, die im Jahr 2018 goldenes, diamantenes oder eisernes Ehejubiläum feiern.“

Da bei uns, Waltraud und Roland Geisel aus Hofstetten, das Fest der „Goldhochzeit“ ansteht, haben wir uns über die Einladung sehr gefreut und spontan per schriftlicher Rückantwort unsere Teilnahme erklärt.

 Am Donnerstag, den 5. Juli war für die gesamten Region Haßberge „Kaiserwetter“ angesagt: Strahlend blauer Himmel mit Temperaturen um 26 Grad, heiß und schwül. So war es auch.

Insgesamt fuhren drei Busse aus dem Dekanat Haßberge. Wir selbst hatten uns für den Bus entschieden, der um 12.00 Uhr in Ebern/Marktplatz losfuhr. Über Mürsbach, Reckendorf, Baunach, Lauter, Stettfeld, Ebelsbach und Knetzgau rollte der Bus, der inzwischen recht gut besetzt war, auf die Autobahn Richtung Würzburg.

Unsere Reiseleitung, Frau Wolf vom Diözesanbüro Haßberge, begrüßte die Anwesenden nochmals herzlich. Sie freute sich, dass alle Personen, die sich angemeldet hatten, auch teilnehmen konnten und gab wertvolle Tipps für das Reiseziel Würzburger Dom.

 Die Ankunft in Würzburg erfolgte gegen 14.15 Uhr, direkt gegenüber der Residenz. Unser Ziel - der Dom - war zu Fuß in wenigen Minuten erreicht und man hatte Gelegenheit, sich noch einmal frisch zu machen. Die aufgestellten Toilettencontainer und das ganze drumherum hinterließen einen gut organisierten, sauberen Eindruck.

 Dem Rat von Frau Wolf folgend, sich möglichst früh einen guten Platz zu sichern, betraten wir das Gotteshaus ohne weitere Verzögerungen. Außer uns waren schon viele Teilnehmer aus anderen fränkischen Regionen anwesend; bis cirka 14.40 Uhr waren alle Plätze augenscheinlich voll belegt. Es könnten so ungefähr tausend Personen gewesen sein, die gespannt warteten. Auf mehrfaches Befragen äußerte jeder ausnahmslos den Wunsch, den „neuen Bischof“ einmal in Wirklichkeit kennenlernen zu dürfen.

Pünktlich 15.00 Uhr war es dann soweit. Gemeinsam mit Priestern und Ordensleuten betrat der neue Bischof von Würzburg, Dr. Franz Jung den Innenraum des Doms: Ein mittelgroßer, schlanker Mann, mit freundlichem, gewinnenden Lächeln im Gesicht, der ganz locker, gar nicht angespannt wirkte. In ruhigem Ton, mit angenehmer Stimme und gut verständlichen Worten wurden zur Einleitung alle anwesenden Ehejubilare begrüßt.

Die nachfolgende Predigt beinhaltete interessante Stationen der stattgefundenen Bischofsweihe, verbunden mit Erläuterung zur Insigne seines Fischerringes, der extra für ihn angefertigt wurde. Mit dem Ring verbunden ein Gelübde, welches sich nicht trennen lässt von Aufgabenstellung und Amt als Bischof von Würzburg.

Erinnernd an die uralte Weisheit „Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei“ sprach er über ein Erlebnis im Vorfeld der Bischofsweihe. Auf dem Dachboden, bei der Suche nach älteren Fotos, waren in einer Schachtel die Trauringe seiner Großeltern aufgetaucht.

Und dass ihn dieses „Geheimnis der Ringe“ als äußeres Zeichen von Verbundenheit und Treue faszinierte. „Jeder einzelne Ring hat sein Geheimnis.“

Hier wies der Bischof auf Parallelen zu den Eheringen der anwesenden Jubilare hin, die ebenfalls von langer Verbundenheit und Treue zeugten. Und dass man „niemals nachlassen sollte, sich treu zu bleiben, bei Problemen gegenseitiges Vertrauen immer wieder neu erarbeiten solle und den Anderen niemals im Stich zu lassen. In guten, wie in schlechten Zeiten.“ Dies sei in seinem Verständnis das eigentliche Geheimnis der Ringe.

Seine Aufforderung an anwesende, konfessionsverschiedene Ehepaare, gemeinsam an der Eucharistie teilzunehmen, löste spontanem Beifall aus! Eine menschlich berührende, spannende Predigt mit großartiger Geste! So etwas vergisst man nicht!

Nach eineinhalb Stunden, um 16.25 Uhr, wurde der feierliche Gottesdienst mit dem Schlusslied „Großer Gott, wir loben dich“ beendet.

Anschließend konnte man sich als Paar einzeln segnen zu lassen, was sehr gerne angenommen wurde. Diesbezüglich unseren herzlichen Dank nochmals an Herrn Dekan Pfr. Stefan Gessner.

Beim Verlassen des Doms bekamen alle Teilnehmern ein symbolisches Lebkuchenherz mit Aufschrift „Ich verspreche dir die Treue“ und 2 verbundenen Eheringen (siehe Foto).

 Abschließend waren alle Jubilare eingeladen zum kostenlosen Umtrunk mit kleinem Imbiss auf dem Domplatz. Dort waren verschiedene Stände aufgebaut. Wer wollte, konnte herrlich duftende Brezeln und Pizza-Gebäck konsumieren. Dazu gutes Bier und verschiedene Weine aus Würzburg. Natürlich auch alkoholfreie Getränke.

Störend wirkte allenfalls das inzwischen aufgezogene Gewitter und der einsetzende starke Regen. Doch dadurch ließen sich die Jubilare ihre allseits gute Stimmung nicht verderben. Näher zusammen gerückt, ließ man sich bei guten Gesprächen das Angebotene schmecken.

 Pünktlich um 18.30 Uhr fuhr der Bus zurück. Gegen 20.30 Uhr konnten wir zufrieden in Ebern wieder aussteigen. An das Erlebte werden wir uns mit Sicherheit noch lange erinnern.

Nachtrag: Der Rundfunksender Bayern1 berichtete einen Tag später stündlich in den Nachrichten des Vormittags vom Ereignis der gemeinsamen Eucharistiefeier und dem spontanen Beifall für unseren neuen Bischof.

 Roland Geisel